Zum Ölteich

Es gibt nicht nur die Mühle in Holm. Dem Straßenschild zufolge hat es auch eine Ölmühle gegeben. Auf den Seiten 12 und 13 der Geschichte der Gutsmühle Holm, herausgegeben vom Geschichts- und Museumsverein, ist über die Ölmühle zu lesen:

"Zehn Jahre später protestierte der Seppenser Erbzinsmüller Friedrich Heins gegen den 3. und letzten Strammann, Johann Christoph. In seiner Eingabe vom 6.11.1833 an das Amt Winsenlegt er dar: Dass der zeitige Mühlen-Pächter Stramann zu Holm beabsichtigt, eine neue Oelmühle anzulegen; welches mir aber keineswegs gleichgültig seyn kann, indem ich dadurch den größten Schaden erleiden, und befürchten müsste, dass meine Mühle, (auf dem Fall vorgenennten Stramann seyn Vorhaben genehmigt werden sollte) dabey gänzlich zurückgesetzet, und in meinen völligen Ruin entgegen sehen müsste.
Auch andere Gründe, fügt der Seppenser Müller schlau hinzu, müssten ihn bewegen, dagegen zu protestieren, ...denn 1. Ist meine Mühle eine Königl. Erbzins-Mühle wofür ich alljährlich die enorme Summa von 135 Reichstalern Erbenzins an die Königliche Domainen Cammer abtragen muß. 2. Gehört die Holmer Mühle (!) zu dem adeligen Gute daselbst dessen Eigenthümer aber wenig oder gar nichts an den König bezahlt. 3. Ist meine Mühle mit dem Privilegium begnadigt und hat Königliche Regierung sich bewogen gefunden, in ihrer zu großen Nähe keine andere dergleichen zu concessionieren, besonders weil n hiesiger Gegend wegen des sandig und leichten Bodensder Oel=Saat=Bau nicht gut gedeihen kann, und da Holm bekanntlich nur 1/4 Stunde von hier entfernt liegt, so ist es augenscheinlich daß ich dabei den größten Schaden erleiden müßte.
Der Hinweis auf die "enorme" Erbzinssumme, die der Seppenser jährlich zahle, war ein gut platzierter Wink mit dem Zaunpfahl. Verwaltungen reagieren, wo es um ihre Belange geht, immer recht zügig: Bereits am 7. November droht Winsen mit der Verwarnung, dass dieselbe (gemeint ist die Ölmühle) wieder werde abgebrochen zu werden", und am 11. November gibt der Amtsvogt in Garlstorf zu Protokoll, man habe erwidert: wie wohl einmal die Rede davon gewesen sei, dass sich vorhin eine Ölmühle bei Holm befunden, wovon der Platz noch zu sehen sei, so habe er doch noch gar keine bestimmte Absicht zur Wiederanlegung einer solchen Mühle gezeigt, noch weniger aber Vorkehrungen dazu getroffen, was er auch ohnehin als nur Mühlen=Pächter nicht könne. Dabei blieb es, und die Ölmühle in Holm, die um 1700 in der Tat existiert hatte, wurde nicht wieder aufgebaut."

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